Auf einen Streich

Tapete streichen: So gelingt der neue Anstrich spielend leicht

Kann man Tapeten streichen? Einfache Antwort: In der Regel ja. Sogar problemlos. Es spielt jedoch eine Rolle, um was für Tapeten es sich handelt. Welche Unterschiede bei Papier- und Vliestapeten existieren und was Sie beim Streichen von Tapeten beachten sollten, lesen Sie hier.

Tapeten zum Streichen: Material und Oberfläche sind entscheidend

Tapeten sind nicht nur in verschiedenen Farben und Mustern erhältlich, sondern auch in unterschiedlichen Materialien. Meist besteht die Basis aus Papier oder Vlies. Reine Papier- und Vliestapeten können Sie problemlos überstreichen.

Etwas anders verhält es sich, wenn das Oberflächenmaterial aus Textil, Vinyl, Metall oder Naturstoff besteht. Das macht die Tapeten besonders dekorativ, hat aber Auswirkungen auf die Haftung, wenn Sie die Tapete überstreichen. Dasselbe gilt für die Oberflächenstruktur der Tapete, die von glatt bis strukturiert gehen kann. Dennoch lässt sich mit der richtigen Grundierung über jede Tapete streichen. Die transparente und dünnflüssige Grundierung sorgt dafür, dass der Anstrich richtig haftet. Papier- und Vliestapeten benötigen häufig keine Grundierung, da sie selbst gute haftende Eigenschaften haben.

Zuallererst ist jedoch wichtig, dass die zu streichende Tapete fest an der Wand sitzt und sich nicht löst. Kleine Risse oder Luftlöcher sind kein Problem und können vor dem Streichen mit Tapetenleim geschlossen werden.

So testen Sie, ob die Farbe halten wird
Wurde die Tapete bereits mehrmals überstrichen und Sie fürchten, dass die neue Farbe nicht hält? Dann hilft ein kleiner Test: Streichen Sie mit der Hand über die Wand. Bleibt Farbe an Ihrer Hand zurück, kreidet die Farbe. Das bedeutet, dass sich Pigmente aus der Beschichtung lösen und eine neue Farbe nicht hält. In diesem Fall entfernen Sie die Tapete beziehungsweise tauschen sie aus.

Neue Tapete streichen: Mit etwas Geduld

Wenn Sie eine neue Tapete streichen wollen, greifen Sie am besten gleich beim Tapezieren zu Raufaser oder Vlies. Wichtig: Lassen Sie die Tapete trocknen, bevor Sie diese streichen. Wenn Sie eine feuchte Tapete streichen, trocknet der Kleister nicht ausreichend. Dadurch kann sich die Tapete lösen, denn der Kleister kann nicht trocknen. Nach einem Tag Trocknungszeit lässt sich die frische Tapete streichen.

Tapeten überstreichen: Mit der richtigen Wandfarbe

Je nach Tapetenart eignen sich verschiedene Wandfarben zum Überstreichen. Für Raufasertapeten können Sie jede Wandfarbe nutzen, Tapeten mit glatter Oberfläche benötigen dagegen eine feste Wandfarbe. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Tapete gemustert ist. Strukturtapeten überstreichen Sie am besten mit Latexfarbe – die sind besonders strapazierfähig und eignen sich für fast jede Tapete. Auch ein Anstrich mit flüssiger Raufaser ist eine Option. Nicht vergessen: Vor dem Anstrich gegebenenfalls für eine Grundierung sorgen!

Tapete streichen: Vorbereitungen und Tipps

Bevor es losgeht, decken Sie sich mit den folgenden Dingen ein:

  • Klebeband
  • Abdeckfolie
  • Malerkrepp
  • Spachtel
  • Spachtelmasse
  • Farbpinsel
  • Farbrolle
  • Schere
  • Grundierung
  • Wandfarbe
  • Abstreifgitter
  • Handfeger
  • Leiter
  • Rührstab
  • Teleskopstab
  • Arbeitskleidung

Im Anschluss bereiten Sie den Raum, der gestrichen werden soll vor:

  • Räumen Sie das Zimmer weitestmöglich aus.
  • Schieben Sie schwere Möbel in die Mitte und decken Sie diese ab, ebenso wie alle Heizkörper.
  • Legen Sie Abdeckfolie oder Malervlies aus, damit Ihr Boden geschützt ist.
  • Schalten Sie den Strom in dem betreffenden Zimmer zur Sicherheit aus.
  • Kleben Sie Steckdosen, Lichtschalter und Türrahmen mit Malerkrepp ab beziehungsweise zu.
  • Schließen Sie Löcher in den Wänden mit Spachtelmasse.
  • Befreien Sie die Tapeten mit einem Handfeger von Staub und Schmutz.

Tapete streichen: Schritt für Schritt gelingt es

  1. Tragen Sie die Grundierung nach Herstellerangaben auf und warten Sie die vorgegebene Zeit ab.
  2. Streichen Sie mit einem Pinsel und einer kleinen Malerrolle die Ecken und Kanten.
  3. Möchten Sie auch die Decke streichen, starten Sie damit, bevor Sie die Wände streichen. Nutzen Sie dazu die Leiter und einen Teleskopstab. Lassen Sie sich von einer weiteren Person absichern.
  4. Sind Decke, Ecken und Kanten gestrichen, nehmen Sie sich als nächstes große Wandflächen mit einem größeren Farbroller und/oder Teleskopstab vor.
  5. Streichen Sie immer in dieselbe Richtung.
  6. Arbeiten Sie zügig, damit die Farbe nicht trocknet, bevor Sie die weiteren Bahnen abrollen.
  7. Warten Sie ab, bis die Farbe getrocknet ist und nicht mehr glänzt.
  8. Korrigieren Sie Fehler mit einem kleinen Pinsel oder einem Farbroller.
  9. Streichen Sie bei Bedarf ein zweites Mal.