Farbroller raus!

Raufasertapete streichen: So erstrahlen die Wände in neuem Glanz

Ob frisch tapeziert oder lange an der Wand: Früher oder später sollten Sie Raufasertapete streichen. Hier erfahren Sie, was Sie dazu benötigen und wie Sie am besten vorgehen, damit der Raufaser-Anstrich gelingt.

Raufasertapete: Ideal zum Streichen

Die Raufasertapete verdankt ihren Namen ihrer rauen Oberfläche. Der Wandbelag besteht aus zwei bis drei Papierschichten, zwischen denen Holzfasern und auch kleine Holzspäne eingearbeitet sind. Das gibt der Tapete die bekannte grobkörnige Oberflächenstruktur. Inzwischen gibt es zudem auch Produkte auf Vliesbasis. In welcher Form auch immer: Raufasertapete können Sie problemlos streichen und auch mehrmals überstreichen. Dazu eignet sich besonders Dispersionsfarbe, doch auch Kalk- und Lehmfarben nimmt die Tapete gut an. Folgen Sie den Herstellerangaben Ihrer Raufasertapete.

Sie fragen sich grundsätzlich: Muss man Raufasertapete streichen? Das ist tatsächlich so vorgesehen. Als Wandbekleidung ist die Raufasertapete ein strukturgebender Unterlagsstoff und muss beschichtet werden. Womit Sie dies tun, sollten Sie der Auslobung des Herstellers überlassen.
Deshalb sollten Sie auch neue Raufasertapete streichen. Wichtig ist dabei allerdings, dass Sie die Raufaser nach dem Tapezieren zunächst richtig durchtrocknen lassen. Erst wenn der Kleister vollständig getrocknet ist, hat die Tapete vollen Halt an der Wand und der Anstrich gelingt.

Alternativ zu einer Raufasertapete können Sie auch eine „flüssige Raufaser” an die Wand bringen. Das ist eine besondere Art der Wandfarbe mit strukturgebenden Inhalten. Dadurch hat die Oberfläche der Wand nach dem Streichen eine ähnliche Optik wie Raufaser. Im Gegensatz zu der Tapete muss die Farbe jedoch aufwendiger entfernt werden.

Raufasertapete streichen: Tipps für die Vorbereitung

Bevor Sie Ihre Raufaser streichen, sollten Sie die folgenden Utensilien bereitstellen:

  • Farbe
  • Farbroller in verschiedenen Größen
  • Pinsel
  • Abstreichgitter
  • Rührstab
  • Teleskopstange
  • Handfeger
  • Leiter
  • Malervlies oder Abdeckfolie
  • Malerkrepp

Wichtig: Sie fragen sich, welche Rolle Sie zum Raufaser streichen benötigen? Übliche Schaumstoffrollen sind dafür nicht ideal, da sie zu wenig Farbe aufnehmen. Langflorrollen, also flauschige Rollen, hingegen bringt die Farbe in die kleinsten Poren an der Wand.

Ist alles zur Hand, können Sie damit beginnen, das zu renovierende Zimmer vorzubereiten. Das ist zu tun:

  • Leeren Sie den Raum von allen kleinen Möbeln und Gegenständen.
  • Schieben Sie große, schwere Möbelstücke in die Mitte des Raumes und decken Sie diese ab.
  • Drehen Sie die zum Raum gehörigen Sicherungen heraus.
  • Entfernen Sie die Abdeckungen von Steckdosen und Lichtschaltern oder kleben Sie sie mit Malerkrepp ab.
  • Kleben Sie auch Leisten sowie Fenster- und Türrahmen mit bspw. Malerkrepp ab.
  • Decken Sie Heizkörper und Boden mit Malervlies oder Abdeckfolie ab.
  • Damit die Farbe später nicht zu schnell trocknet, sollte der Raum eine gleichbleibende Temperatur haben.
  • Testen Sie an einer unauffälligen Stelle, ob sich die Farbe gut auf der Raufaser streichen lässt.

Auch nicht verkehrt: Mobilisieren Sie ein, zwei Freunde oder Bekannte, die Ihnen beim Streichen zur Hand gehen.

Raufasertapete richtig streichen: Schritt für Schritt klappt es

  1. Öffnen Sie den Farbeimer und rühren Sie die Farbe mithilfe eines Rührstabes gründlich durch. Das ist wichtig, damit sich auch am Boden abgesetzte Pigmente wieder gleichmäßig verteilen. So wird der Anstrich Ihrer Raufaser später nicht fleckig.
  2. Streichen Sie als Erstes die Ecken und Kanten mit einem Pinsel und einer kleinen Malerrolle.
  3. Decke vor Wänden streichen: Nutzen Sie die Leiter und/oder den Teleskopstab mit der großen Malerrolle, um die Decke zu streichen. Lassen Sie sich dabei am besten von einer zweiten Person zur Hand gehen.
  4. Nehmen Sie den großen Farbroller zur Hand und streichen Sie die restliche Wandfläche zügig, bevor die Farbe an der Wand trocknet. Sonst bleiben unschöne Streifen zurück.
  5. Streichen Sie immer in dieselbe Richtung, idealerweise von oben nach unten.
  6. Nehmen Sie sich jeweils eine Wand vor und wechseln Sie erst zur nächsten, wenn die vorherige fertig gestrichen ist.
  7. Lassen Sie die Farbe trocknen.
  8. Streichen Sie Ihre Raufaser gegebenenfalls ein zweites Mal, wenn Ihnen die Deckkraft des ersten Anstriches nicht ausreicht.

Wer in eine hochwertige Farbe investiert, kann sich den zweiten Anstrich meist sparen. Sie ist zwar teurer, besitzt jedoch eine höhere Deckkraft als günstigere Produkte. Und es gibt einen weiteren Vorteil: Meist hat qualitativ hochwertigere Farbe eine bessere Nassabriebklasse und damit Robustheit. Das bedeutet, dass Sie Schmutz leichter feucht abwischen können. Das ist besonders im Kinderzimmer, der Küche oder anderen stärker beanspruchten Räumen sinnvoll.

Raufasertapete streichen: Ideen

Sie möchten mit Ihrer Raufasertapete etwas experimentieren? Es gibt viele Möglichkeiten, den Klassiker ein wenig aufzuhübschen. Hier ein paar Inspirationen:

  • Nutzen Sie eine Struktur- oder Musterwalze, um Muster auf die Raufaser zu bringen.
  • Versuchen Sie sich an einem Streifenmuster: Das gelingt mithilfe der Abklebetechnik. Dabei können Sie ganz leicht unterschiedliche Effekte erzielen. So wirken waagerechte Streifen zum Beispiel raumverbreiternd, während senkrechte Streifen den Raum höher erscheinen lassen.
  • Mit Effektfarben bringen Sie Schimmer- und Glitzereffekte an die Wand, was die Raufasertapete optisch aufwertet.