Klare Kante!

Tapete schneiden: Details und Tipps für ein perfektes Ergebnis   

Eigentlich tapezieren Sie gern – nur beim Tapete-Schneiden ärgern Sie sich regelmäßig über unschöne Ergebnisse? Ob Sie nun Vliestapete oder Raufaser schneiden müssen: Auf die Details kommt es an. Lesen Sie mehr zu den Unterschieden und erhalten Sie wichtige Tipps.

Tapete schneiden: Diese Basics sind wichtig

Um Tapeten richtig zu schneiden, sollten Sie zunächst die notwendigen Voraussetzungen schaffen. Dazu gehört die passende Ausrüstung. Halten Sie zum Tapete schneiden dieses Werkzeug bereit:

  • Tapeziertisch
  • Schere
  • Cuttermesser
  • Tapezierschiene oder Flächenspachtel
  • Bleistift
  • Gliedermaßstab

So gehen Sie vor, um die Tapetenbahnen zuzuschneiden, bevor Sie an die Wand kommen:

  1. Messen Sie die Wandhöhe aus. Messen Sie dabei an verschiedenen Stellen und legen Sie als Zuschnittmaß die längste Wandstelle zugrunde. Addieren Sie oben und unten 5 cm hinzu, um auf der sicheren Seite zu sein.
  2. Messen Sie die Wandbreite aus. Teilen Sie das Ergebnis durch die Rollenbreite, um die Anzahl der benötigten Bahnen zu erhalten.
  3. Rollen Sie die Tapete mit dem Muster nach oben auf dem Tisch aus.
  4. Überprüfen Sie den Musteranfang, damit Sie nicht mit einem oben angeschnittenen Muster beginnen. Dabei ist der sogenannte Rapport von Bedeutung. Dieser gibt an, nach wie vielen Zentimetern sich das Motiv wiederholt – Sie können ihn selbst messen oder finden den Wert im Tapeteneinleger des Herstellers. Ein vollständiger Rapport zu Beginn der Bahn ist optisch meistens ideal.
  5. Markieren Sie das ermittelte Längenmaß der Bahn.
  6. Legen Sie die Tapezierschiene oder den Flächenspachtel an und schneiden Sie die Tapete entlang der Schienen- oder Spachtelkante rechtwinklig ab.
  7. Wiederholen Sie den Vorgang für sämtliche weitere Bahnen, die Sie laut ihrer Messung für die Wand benötigen. Beachten Sie dabei den Musteranfang/Rapport.

Beim Rapport von Mustertapeten ist der sogenannte Rapportversatz zu beachten – gibt es ihn, ist die Tapete laut Rapport zuzuschneiden. Der Versatz ist mit Pfeilsymbolen auf dem Einleger der Tapetenrolle angegeben. Gegenüberliegende Pfeile entsprechen einem geraden Ansatz: Hier brauchen Sie keinen Versatz beachten, die Muster aller Bahnen liegen auf gleicher Höhe. Pfeil und die Zahl Null bedeuten ansatzfrei: Sie können ihre Tapete ohne Beachtung des Musters verarbeiten. Zwei versetzte Pfeile markieren einen versetzten Ansatz: Hier müssen Sie die Muster bei der nächsten Bahn jeweils um die Herstellerangabe verschieben.

Vliestapete schneiden: So wird’s exakt

Vliestapeten werden in den meisten Fällen nicht mit Kleister bestrichen, bevor sie an die Wand kommen, sondern auf die zuvor eingekleisterte Wand geklebt. Halten Sie hier die Reihenfolge ein: Schneiden Sie erst die einzelnen Bahnen in der benötigten Länge zu, bevor Sie den Untergrund mit einem dafür geeigneten Kleister wie dem Metylan Vlies Kleister vorbereiten. Machen Sie es andersherum, setzen Sie sich unnötig unter Zeitdruck – und müssen die Bahnen an die Wand bringen, bevor der Kleister zu trocken geworden ist.

Bei Vliestapeten sollten Sie die Überstände der Tapetenbahnen an der Wand abschneiden – so geht’s:

  1. Legen Sie die Tapezierschiene oder den Flächenspachtel an und drücken Sie das Werkzeug fest an die Wand bzw. in die Kante.
  2. Schneiden Sie mit dem Cuttermesser entlang der Werkzeugkante die Tapete ab. Setzen Sie dabei den Cutter nicht zu steil an, sonst kann die Tapete reißen.
  3. Bei Überständen in der Breite schneiden Sie die Tapete in derselben Vorgehensweise längs ab.
  4. Bei besonders dicken Tapeten kann es beim Kürzen leicht zu Ausrissen kommen. Um derlei Vliestapeten richtig schneiden zu können, hilft es, diese vor dem Schnitt etwas trocknen zu lassen.

Raufaser schneiden: Vom Sorgenkind zum Musterschüler

Für viele Heimwerker gilt das Schneiden von Raufaser als besondere Herausforderung: Nur allzu oft reißt die Tapete dabei ein. Grund dafür ist häufig, dass der Cutter an einem der unter der Papierschicht verarbeiteten Holzspänen hängenbleibt und die Raufaser daraufhin reißt.

Ein ärgerliches Missgeschick; zumal, wenn Sie die Raufaserbahn mit einem dafür besonders geeigneten Kleister wie dem Metylan Raufaser Tapetenkleister vorbereitet haben. Wie also an der Wand die Raufasertapete schneiden, ohne dass sie beschädigt wird?

Ein Beispiel wie sich Raufaser in einer Ecke schneiden lässt:

  1. Drücken oder bürsten Sie die Tapete an die Wand, sodass das Ende der Bahn übersteht und an der Schnittlinie eine Kante entsteht.
  2. Fahren Sie mit zusammengeklappter Schere an der Kante entlang.
  3. Ziehen Sie die Bahn nun wieder ein Stück weit ab.
  4. Schneiden Sie die Tapete entlang der Kante, die durch die Markierung entstanden ist, ab.
  5. Drücken Sie die Raufaserbahn wieder an die Wand.

 

Tipp 1: Wenn Sie die Bahn so kleben, dass sie oben genau in der Wandkante endet, brauchen Sie die Raufaser nur noch unten abzuschneiden.

Tipp 2: Anstatt mit der Schere zu schneiden, können Sie auch an der gewünschten Kante einen Breitspachtel gegendrücken und die Tapete entlang der Werkzeugkante abreißen. Diese Technik sorgt dafür, dass die Naht kaum mehr wahrzunehmen ist und eignet sich vor allem bei Raufasertapeten.