Ob Küche oder Kinderzimmer: Ein Tapetenschutz hilft, beanspruchte Wandstellen länger schön zu halten. Möchtest du die Elefantenhaut überstreichen, weil der Raum einen neuen Look bekommen soll, kann die schmutzabweisende Eigenschaft des Anstrichs allerdings zur Herausforderung werden. Mit welchen Tipps und Tricks die Neugestaltung dennoch gelingt, liest du hier.
Das Besondere an Elefantenhaut sind ihre schmutz- und wasserabweisenden Eigenschaften. Sie machen den Schutzanstrich abwaschbar und unempfindlich gegen Spritzer, Verunreinigungen und andere unliebsame Rückstände, die auf einer ordentlichen Wand nichts verloren haben. Gleichzeitig lässt sich Elefantenhaut dadurch mit herkömmlicher Farbe meist nicht ohne Weiteres überstreichen.
Der erste Schritt zur Neugestaltung deiner Wand liegt deshalb in der Probe aufs Exempel – und zwar unabhängig davon, ob du Elefantenhaut auf Tapete oder Putz überstreichen möchtest. Teste an einer unauffälligen Stelle der behandelten Wand, ob deine Wunschfarbe auf dem Schutzanstrich hält. Perlt die Farbe ab beziehungsweise lässt sie sich auch nach dem Trocknen noch verschmieren oder abwischen, musst du die Wand vor dem Überstreichen vorbehandeln.
Die genaue Zusammensetzung von Elefantenhaut variiert je nach Hersteller und Sorte, einigen Produkten kannst du sehr gut mithilfe von Hausmitteln zu Leibe rücken. Dabei solltest du die Wirksamkeit in jedem Fall zuerst an einer unauffälligen Stelle der Wandfläche testen.
Essig ist für seine flecklösenden Eigenschaften bekannt und manch ein Tapetenschutz lässt sich mit dem Hausmittel zumindest anlösen. So gehst du vor:
- Hausmittel anmischen. Misch Essigessenz im Verhältnis 1:4 mit lauwarmem Wasser und gib einen Schuss Spülmittel hinzu.
- Elefantenhaut anlösen. Wisch den beschichteten Wandbereich gründlich mit der Lösung ab, verwende dafür einen Haushaltsschwamm.
- Voranstrich auftragen. Streich die noch feuchte Wand direkt mit handelsüblicher Dispersionsfarbe. Dieser Voranstrich dient als Haftgrund für die eigentliche Wandfarbe.
- Elefantenhaut überstreichen. Nach dem gelungenen Voranstrich kannst du deine Wand wie gewohnt mit der neuen Wunschfarbe gestalten.
Neben Essig gehören Terpene zu den echten Wundermitteln im Haushalt. Terpene sind pflanzliche Sekundärstoffe; ätherische Öle bestehen zu einem Großteil aus dieser natürlichen Substanz. In der Schale von Zitrusfrüchten oder auch in Nadelgehölzen sind Terpene in hoher Konzentration enthalten und tragen unter anderem zum unverwechselbaren Geruch bei.
Im Zusammenhang mit Elefantenhaut kommen Terpene ins Spiel, da die Pflanzenstoffe Polyvinylacetat (PVA) anlösen können: PVA dient bei vielen Elefantenhaut-Produkten als Basis.
- Geeigneten Reiniger besorgen. In hoch konzentriertem Orangenreiniger sind viele Terpene enthalten. Entsprechende Produkte findest du in den meisten Geschäften des täglichen Bedarfs und in Drogerien.
- Tapetenschutz behandeln. Arbeite den Reiniger mithilfe einer Bürste in die mit Elefantenhaut gestrichene Wandfläche ein.
- Reiniger abwaschen. Wasch die Fläche gründlich mit klarem Wasser ab. Achtung: Handelt es sich bei deinem ursprünglichen Wandbelag um Tapete, kann diese sich durch die Feuchtigkeit von der Wand lösen.
- Voranstrich auftragen. Überstreiche die noch feuchte Wand mit Dispersionsfarbe und lass diesen Voranstrich gut trocknen.
- Tapetenhaut überstreichen. Streich deine Wand wie gewohnt in der neuen Wunschfarbe.
Nicht immer führen Hausmittel zum Erfolg. Dann kann Haftgrund eine weitere Möglichkeit sein, Elefantenhaut überstreichbar zu machen. Haftgrund dient als sogenannter Haftvermittler und sorgt dafür, dass Farben, Putz oder auch Fliesen selbst auf schwierigen Untergründen Halt finden. Auch nicht saugende Untergründe wie Metall können mit Haftgrund so aufbereitet werden, dass ein nachfolgender Anstrich gute Ergebnisse erzielt.
Teste den gewählten Haftgrund zunächst an einer unauffälligen Stelle. Lässt er sich erfolgreich auf der Tapetenhaut streichen, kannst du im nächsten Schritt die gesamte Fläche damit überarbeiten. Nachdem der Haftgrund getrocknet ist, streich die Wand wie gewohnt mit der gewünschten Farbe.
Wenn weder Hausmittel noch Haftgrund helfen, bleibt nur, die Elefantenhaut mechanisch aufzubrechen. Dies gelingt beispielsweise mit einer möglichst feinen Nagelwalze. Fährst du damit über die behandelte Wand, durchlöchern die kleinen Nägel die Elefantenhaut und machen sie so überstreichbar. Achtung: Rechne auf jeden Fall mit mehreren Anstrichen, um ein gleichmäßiges Wandbild zu erhalten.
Wurde die Elefantenhaut auf einer sogenannten spaltbaren Tapete aufgetragen, kannst du die versiegelte Deckschicht stattdessen auch trocken abziehen. Das funktioniert in der Regel etwa bei Vliestapeten, es gibt aber auch spaltbare Papiertapeten. Hier bleibt nur die Papierträgerschicht an der Wand zurück, die sich im nächsten Schritt weiter überstreichen lässt.
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