Papier ist geduldig

Papiertapete tapezieren: Anleitung und Tipps

Sie wünschen sich neue Aussichten? Nichts einfacher als das! Mit Papiertapete die Wände tapezieren sorgt für ein frisches Ambiente. Mit der folgenden Anleitung und unseren Tipps gelingt’s!

Papiertapete tapezieren: Das benötigen Sie

Damit Sie Ihre Papiertapete sicher anbringen, sind die folgenden Dinge vonnöten:

  • ausreichend Tapete
  • passender Tapetenkleister samt Eimer und Rührstab
  • Kleisterbürste
  • Tapeziertisch
  • Schere, Tapetenmesser oder Cutter zum Schneiden der Tapete
  • Lineal zum sauberen Abschneiden
  • Maßband
  • Tapetenwischer zum Glattstreichen der Tapete
  • Leiter
  • Wasserwaage oder Lot zum Ausrichten der Bahnen
  • feuchtes Tuch zum Abwischen von überschüssigem Kleister
  • Abdeckmaterial für den Boden

Alte Tapeten sollten Sie zunächst von der Wand entfernen und Beschädigungen wie Risse und Löcher ausbessern. Besonders einfach gelingt das mit dem Metylan Aktiv Tapetenablöser Konzentrat und Metylan RenoMur Renospachtel. So verhindern Sie, dass nach dem Trocknen dunklere Farben oder alte Muster durch die neue Tapete hindurchschimmern oder die Wand uneben wirkt.

Wie lange muss die Papiertapete weichen?

Papiertapete gibt es heutzutage in den unterschiedlichsten Ausführungen: unifarben oder mit Muster, als Motivtapete oder mit Struktur, Prägung oder Beschichtung. Gemeinsam haben alle Varianten, dass ein Papierträger als Grundlage zum Einsatz kommt. Die Tapete hat dadurch andere Anforderungen an Kleister und Klebetechnik als zum Beispiel Vliestapete.

Der größte Unterschied zwischen Tapezieren mit Papiertapeten und Vliestapeten besteht darin, dass Sie bei Papiertapete nicht die Wand einkleistern, sondern die einzelnen Tapetenbahnen. Zudem müssen die gekleisterten Tapetenbahnen zunächst weichen, bevor sie an der Wand angebracht werden.

Wie lange die Tapete genau weicht, hängt unter anderem von deren Dicke ab. Auch der verwendete Kleister hat Einfluss auf die Weichzeit. In der Regel sollten Sie mit etwa 5 bis 10 Minuten rechnen. Richten Sie sich nach den Angaben des Tapetenherstellers.

Es ist wichtig, dass Sie die angegebene Wartezeit einhalten, denn nur so hält die Papiertapete später richtig an der Wand!

  • Bei zu kurzer Einweichzeit dehnt sich die Tapete auf der Wand weiter aus, sodass Falten entstehen können.
  • Bei zu langer Einweichzeit dehnt sich die Tapete vor dem Tapezieren zu stark aus. Mögliche Folge: Beim Trocknen treten unerwünschte Fugen zwischen den einzelnen Bahnen auf.

Achten Sie außerdem darauf, dass alle Tapetenbahnen gleich lang weichen. Nur so dehnen sich die Bahnen gleichmäßig aus und ergeben nach dem Trocknen ein stimmiges Bild an der Wand.

Lässt sich Papiertapete eigentlich mit Vlieskleister an die Wand kleben? Die gute Nachricht: Im Gegensatz zu Vliestapete, die nur mit speziell dafür vorgesehenem Kleister hält, sind Tapeten aus Papier mit unterschiedlichen Arten von Kleister zu tapezieren. Von Normalkleister für leichte Tapeten bis hin zu Spezialkleber für schwere Exemplare können Sie alles verwenden – und auch Vlieskleister ist in der Regel für Papiertapeten geeignet. Achten Sie einfach auf die Verpackungshinweise.

Papiertapete richtig kleben: Eine Anleitung

An den Kleister, fertig, los! Ihre Papiertapete richtig an die Wand zu kleben, ist gar nicht schwierig. Mit der folgenden Anleitung gelingt es ohne Probleme. Tipp: Noch einfacher geht das Tapezieren von der Hand, wenn Sie sich einen Helfer ins Boot holen.

  1. Rühren Sie den Tapetenkleister gemäß Herstellerangabe an.
  2. Messen Sie die Höhe der zu tapezierenden Wand aus und schneiden Sie die einzelnen Tapetenbahnen entsprechend zu. Rechnen Sie an beiden Enden eine Verschnittzugabe von jeweils 4 cm oder mehr hinzu.
  3. Breiten Sie die Papiertapete auf dem Tapeziertisch aus und tragen Sie den Kleister auf die Rückseite der Bahn auf. Beginnen Sie dafür in der Mitte der Bahn und verteilen Sie den Kleister gleichmäßig zu den Rändern hin. Achten Sie darauf, auch die Tapetenränder gründlich einzukleistern.
  4. Legen Sie die eingekleisterte Papiertapete zusammen, damit sie weichen kann. Schlagen Sie die beiden Enden der Bahn in die Mitte, sodass eine Teilung von etwa ⅓ zu ⅔ entsteht und die eingekleisterten Stellen sauber aufeinanderliegen.
  5. Kleben Sie die erste Tapetenbahn beginnend am Fenster an die Wand und arbeiten Sie von der Lichtquelle weg. Falten Sie dafür ein eingeschlagenes Ende Ihrer Bahn auf und drücken Sie es unterhalb der Decke an die Wand. Richten Sie die Tapete aus, sodass sie senkrecht verläuft.
  6. Falten Sie auch das andere Ende der Tapete auf und streichen Sie die Bahn nach unten hin sauber an der Wand fest. Achten Sie darauf, alle Luftblasen und Falten zu den Bahnenrändern hin auszustreichen.
  7. Setzen Sie die nächste Tapetenbahn sauber am Rand der ersten Bahn an und gehen Sie wie soeben beschrieben vor, um Ihre Papiertapete an der Wand anzubringen.
  8. Drücken Sie die einzelnen Bahnenränder gründlich an, damit nach dem Trocknen saubere Nähte entstehen.
  9. Tupfen Sie überschüssigen Kleister vorsichtig mit einem leicht feuchten Tuch von der Tapete ab, damit keine Flecken zurückbleiben. Am besten verwenden Sie dazu ein helles Tuch, welches nicht abfärbt.
  10. Schneiden Sie überschüssige Tapete an Decke und Bodenleiste nach dem Trocknen ab.